
Pflege und Beruf vereinbaren – Unterstützung von Unternehmen gefragt
An was denken Sie, wenn es um Vereinbarkeit geht? Bei dem Thema steht für viele Beschäftigte nicht nur die Kinderbetreuung im Fokus. In einer immer älter werdenden Gesellschaft müssen sich viele Menschen neben dem Beruf auch um pflege- oder hilfsbedürftige Angehörige kümmern. Was können Unternehmen tun, um sie zu unterstützen?
Pflegefälle treten häufig plötzlich und unvorhergesehen ein. Sie verändern nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch der Angehörigen von heute auf morgen. Das kann erhebliche betriebliche Folgekosten verursachen. Denn wenn Angestellte die neuen Anforderungen nicht mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren können, sehen sie sich unter Umständen sogar dazu gezwungen, zu kündigen. Deswegen lohnt es sich für Unternehmen, passende Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu stärken:
- Bedarfe ermitteln: Finden Sie zu Beginn heraus, wo Sie stehen. Stellen Sie sich dafür die Frage, welche Maßnahmen Sie bereits umsetzen, die helfen können, Pflege und Beruf zu vereinbaren. Dazu zählen etwa flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Möglichkeiten. Befragen Sie auch Ihre Mitarbeitenden, wie sie die aktuelle Situation einschätzen – zum Beispiel im Rahmen einer anonymisierten Umfrage. Sie wissen am besten, wo sie Privat- und Berufsleben schon gut miteinander in Einklang bringen können und vor allem wo sie noch weitergehende Unterstützung benötigen.
- Konkrete Maßnahmen entwickeln: Im Austausch mit Ihren Mitarbeitenden werden Sie schnell merken, dass die individuellen Bedarfe sehr unterschiedlich sein können. Deswegen kommt es darauf an, verschiedene Angebote bereitzustellen, aus denen sich jede Kollegin und jeder Kollege die passenden auswählen kann. Eine der wichtigsten Stellschrauben ist dabei häufig die Arbeitszeit. Wenn Arbeitnehmende diese flexibel gestalten und für sich selbst verlässlich planen können, hilft ihnen das, auch private Verpflichtungen wahrzunehmen. In akuten Notfällen kann darüber hinaus die Möglichkeit einer spontanen Freistellung von großer Bedeutung sein. Voraussetzung dafür ist auch ein systematisches Vertretungsmanagement. Denn nur, wenn die betroffenen Mitarbeitenden wissen, dass keine wichtigen Aufgaben liegen bleiben, können sie ihren Arbeitsplatz ohne schlechtes Gewissen für einige Zeit verlassen. Benennen Sie zudem eine Ansprechperson, die bei der individuellen Auswahl und Zusammenstellung der Maßnahmen unterstützt, Informationen bereitstellt und bei Bedarf zu weiteren Beratungsangeboten vermittelt. Spezielle Schulungen können für die notwendige Qualifizierung sorgen.
- Intern kommunizieren: Maßnahmen bringen aber nur etwas, wenn sie auch bekannt sind. Achten Sie deswegen darauf, auf die Angebote und Möglichkeiten zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in Ihrem Unternehmen ausreichend hinzuweisen. Dabei geht es auch darum, dieses Thema und die damit verbundene Belastung aus der Tabuzone herauszuholen. Gehen Sie deswegen nicht nur auf Betroffene, sondern auf alle Mitarbeitenden zu und machen Sie deutlich, dass die Pflege von Angehörigen den gleichen Stellenwert hat wie andere Aspekte mit Vereinbarkeitsbezug. Nutzen Sie dafür zum einen Kommunikationskanäle wie E-Mails, das Intranet oder Informationsmappen, zum anderen aber auch vertraulichere Wege wie beispielsweise das jährliche Mitarbeitendengespräch. Externer Input durch Seminare und Vorträge kann zudem zusätzliche und neue Impulse setzen.
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