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Pflege – (k)ein blinder Fleck

Junge Frau hält Hand von Seniorin

Pflege – (k)ein blinder Fleck

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – dabei denken die meisten an Kinderbetreuung, Elternzeit und Elterngeld sowie die Frage, welche flexiblen Lösungen die Betriebe zur Unterstützung (junger) Familien finden. Doch unsere Gesellschaft wird immer älter. Deshalb erstreckt sich Vereinbarkeit längst auch auf die Pflege von Angehörigen.

Das Thema der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wird für immer mehr Beschäftigte zur großen Herausforderung, auf die sich auch kleine und mittlere Unternehmen einstellen müssen. Die Pflege von Angehörigen unterscheidet sich in manchen Aspekten stark von der Betreuung jüngerer Kinder: Während eine Schwangerschaft neun Monate dauert und alle Beteiligten Zeit haben, sich auf den neuen Lebensabschnitt einzustellen, kann  ein Pflegefall  unvermittelt auftreten und setzt die Angehörigen unter Druck. 

Unterschiedliche Ausgangslage

Der Grad der Belastung durch die Pflege Angehöriger kann sehr unterschiedlich sein und verstärkt sich oftmals mit zunehmender Dauer. Zudem ist es ein großer Unterschied, ob man ein Kleinkind beim Aufwachsen begleitet oder einen schwerkranken Vater bis zum Tode pflegt. Diese Lebenssituation wird von Beschäftigten häufig nicht offen thematisiert. Hier sind kleinere und mittlere Unternehmen im Vorteil: Wegen der häufig kürzeren Kommunikationswege und direkter Strukturen kennen Vorgesetzte und Personalverantwortliche die Lebenssituationen der Beschäftigten unter Umständen besser und können auf sie zugehen. 

Vereinbarkeit schließt Pflege ein

Im Dezember 2019 waren in Nordrhein-Westfalen 965.000 Menschen pflegebedürftig (über 25 Prozent mehr als 2017). Davon zu Hause versorgt wurden 795.652 Menschen. Diese Zahlen machen deutlich: Das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist zentral für eine familiengerechte und lebensphasenorientierte Personalpolitik. Pflegende Kolleginnen und Kollegen sind in einer schwierigen und belastenden Situation, die zu Fehlzeiten und einem erhöhten Krankenstand führen kann. Im Interesse aller Beteiligten – ob der Arbeitgebenden, der Kolleginnen und Kollegen oder der Betroffenen selbst – gehört die Pflege von Angehörigen ins Portfolio der Vereinbarkeitsmaßnahmen. 

Wie Unternehmen das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf angehen können, lesen Sie in unserem Service-Text sowie in den Praxisbeiträgen über den Pflegedienst Busse und die Bornemann-Etiketten GmbH.