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Mit Familienfreundlichkeit zum Erfolg!

Folge 1 – Interview mit Anne Driescher, MT AG Ratingen

Key Visual zum Podcast mit Schriftzug "Chancen durch Vereinbarkeit" und Kopfhörer
Audio

22:24 Minuten
18. September 2020

Wie haben Unternehmen in NRW den Lockdown im März erlebt? Wo gab es Probleme, und welche Chancen haben sich eröffnet – auch mit Blick auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Ein Blick hinter die Kulissen mit Anne Driescher, Personalchefin des IT-Unternehmens MT AG aus Ratingen.

S1:
#00:00:01
Chancen durch Vereinbarkeit, ein Podcast des NRW-Familienministeriums zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sprechen über konkrete, praxisnahe und innovative Ansätze zur Verbesserung der Vereinbarkeit. 
 
S1:
#00:00:18
Herzlich willkommen zur ersten Folge des Podcasts Chancen durch Vereinbarkeit des NRW-Familienministeriums. Ich bin Mike Langhans und freue mich, dass Sie dabei sind. In unserer ersten Folge geht es um das Thema, das seit einem halben Jahr die Öffentlichkeit beherrscht.  Sie ahnen es: Corona und die Folgen. Die Covid-19-Pandemie hat die Abläufe in vielen Unternehmen von heute auf morgen auf den Kopf und die Unternehmensleitung vor große Herausforderungen gestellt. Lockdown, Kurzarbeit und Homeoffice – vom einen auf den anderen Tag war nichts mehr wie gewohnt. Wir wollen den Spieß heute aber einmal umdrehen und herausfinden, ob man als Unternehmen dem Ganzen denn auch Positives abgewinnen kann. Ist die Krise auch eine Chance? Eine Chance für mehr Vereinbarkeit? Ich freue mich, dass Anne Driescher heute mit uns zu diesem Thema spricht. Sie ist Fachbereichsleiterin für Recruiting & Staffing, also Personalchefin, bei der MT AG in Ratingen, einem Unternehmen im IT-Bereich. Ich will von ihr unter anderem erfahren, wie sie mit ihrem Unternehmen den Lockdown im März erlebt hat, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um ihre Mitarbeitenden mit Familien und Kindern zu unterstützen und ob die Krise auch einen Einfluss auf eine familienbewusste Kultur in ihrem Unternehmen hat.
 
S1:
#00:01:41
Liebe Frau Driescher, vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben. Ich freue mich, dass sie dabei sind.
 
S2:
#00:01:46
Schönen guten Tag! Ich freue mich ebenfalls sehr, dass ich dabei sein darf Herr Langhans. 
 
S1:
#00:01:51
Lassen Sie uns gerne direkt starten! Wie haben Sie denn den Lcokdown im März erlebt, als plötzlich klar war, dass viele Beschäftigte ins Homeoffice wechseln werden. Wie war das für Sie bei MT? Wie haben Sie da reagiert? 
 
S2:
#00:02:03
Zunächst war ich sehr verwundert darüber, dass es eine sehr schnelle Reaktion seitens unseres Unternehmens gab. Also, es war super positiv. Da wurde gar nicht lange nachgedacht oder gegrübelt, was soll man jetzt tun, sondern das war recht schnell klar, dass wir als Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht haben gegenüber unseren Mitarbeitern, für die physische und psychische Gesundheit verantwortlich sind. Wir haben unsere Mitarbeiter so schnell es ging nach Hause geschickt ins Homeoffice. Das ging binnen weniger Tage. Wir haben den Vorteil, dass wir als IT-Dienstleister die technischen Voraussetzungen sowieso gegeben haben bei uns. Also unsere Mitarbeiter sind es gewohnt, im Homeoffice zu arbeiten. Das ist wie gesagt ein großer Vorteil. Dadurch war das Ganze sehr unkompliziert. Es hat ausgezeichnet geklappt und auch seitens unserer Kunden gab es da kaum Einwände. Natürlich war der Vorteil: Corona kannte jeder. Jedem war bekannt, wie die Situation aktuell ist in Deutschland. Deswegen gab es da keine Diskussion und alle waren sehr kooperativ. Also wir mussten jetzt keinen großen Überzeugungsaufwand leisten. Zudem war es so, dass einige Kollegen, die noch nicht so häufig im Homeoffice gearbeitet haben, sich technisch entsprechend ausgestattet haben zu Hause. Einige haben Monitore mitgenommen oder Tastaturen, manche sogar Bürostühle, damit sie sich zu Hause entsprechend wohlfühlen. Dann ging das ratzfatz tatsächlich und das Arbeiten, auch aufgrund von Teams zum Beispiel oder Zoom, also der ganzen Tools, die es gibt mittlerweile, war das auch super unproblematisch. man konnte Videokonferenzen machen oder eben telefonieren mit den Kollegen, wenn man sich abstimmen musste. Das hat super geklappt und ging eben sehr schnell. 
 
S1:
#00:03:59
Wunderbar! Also das gab das Können und die Erfahrungen mit diesem Instrument Homeoffice und mit den technischen Gegebenheiten und es war auch sofort die Bereitschaft von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern da: Gut, wir müssen jetzt, es hilft ja Nichts, dann machen wir das Beste draus. 
 
S2:
#00:04:15
Genau, richtig! Jeder hatte Verständnis. Ich glaube, es war auch von allen natürlich etwas Unsicherheit da, was dieses Virus angeht. Jeder wollte sich natürlich auch selbst gerne schützen. Also ich glaube, dass viele auch einfach dankbar waren, dass ihnen diese Entscheidung sofort abgenommen wurde und dass es eine klare Ansage gab vom Arbeitgeber. Unser Vorstand hat sich dann auch bedankt. Es gab sehr regen E-Mail-Verkehr. Ich glaube, zu Anfang haben wir so alle drei Tage von unserem Vorstand Jürgen Allmich eine E-Mail bekommen und er hat uns über den aktuellen Stand informiert, Handlungsempfehlungen wurden ausgesprochen und er hat immer wieder gesagt, was die nächsten Schritte sind, welche Gedanken man sich gemacht hat, warum man was tut, warum man sich für was entschieden hat und damit war es auch für alle nachvollziehbar, wieso sich das Unternehmen eben dazu entschieden hat. Also es ging in erster Linie einfach natürlich um den Schutz unserer Mitarbeiter. Und wir wollten selbstverständlich auch, dass man weiter arbeiten kann und dass die Möglichkeit besteht, dass man überhaupt Projekte weiter abwickeln kann und seiner Tätigkeit nachgehen kann. 
 
S1:
#00:05:29
Jetzt ist die Situation nicht nur für die Mitarbeitenden eine spezielle gewesen, sondern auch für Sie als Unternehmen. Wie sind Sie damit umgegangen? Hatten sie Sorge, ob der Betrieb weiterlaufen kann, dass Sie als Unternehmen auch weiterhin Ihren Kunden das liefern können, was sie sollen und müssen mit der neuen Situation? 
 
S2:
#00:05:52
Selbstverständlich waren wir besorgt als Unternehmen. Ganz klar, aus mehreren Gründen. Ansage war ja damals noch, und ist es ja letztendlich immer noch, dass, wenn es einen Corona-Fall gibt in einem Unternehmen, das Unternehmen erstmal dicht gemacht wird. Das wollten wir selbstverständlich umgehen. Wir wollten sicherstellen, dass alles weiterlaufen kann. Das war selbstverständlich super wichtig, um wirtschaftlich zu bleiben und auch einfach als Unternehmen zu überleben. Man wusste auch nicht so richtig: Wie kann es überhaupt weitergehen langfristig? Werden vielleicht Projekte auch gestoppt? Dem war jetzt nicht so. Da hatten wir recht viel Glück. Ich glaube, es geht vielen IT-Dienstleistern so wie uns. Also eigentlich war der Bedarf weiter da seitens der Kunden. Es sei denn natürlich, die Kunden selbst sind insolvent gegangen. Aber das war tatsächlich eigentlich keiner. Alles lief wie bisher. Wir wollten unbedingt sicherstellen natürlich, dass unsere Kunden auch weiter auf uns zählen können und unsere Berater weiter für unsere Kunden da sind und die Projekte fertig gestellt werden können. Gerade eben als IT-Dienstleister gehört das ja auch irgendwie dazu, dass man dies leisten kann. Das können wir auch. Das ist kein Problem, aber es mussten dazu eben schnell Entscheidungen getroffen werden und, wie gesagt, wir wollten natürlich vermeiden, dass das Unternehmen geschlossen wird oder irgendwas pausieren muss, weil es einen Corona-Fall gibt im Unternehmen. Und den gab es eben nicht, zum Glück. 
 
S1:
#00:07:23
Jetzt haben wir kurz über die Perspektive des Unternehmens gesprochen und wenn wir jetzt wieder von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus denken, haben ja viele Familien. Da gab es ja dann die Schließung der Kitas und Schulen, die dann wirklich wochenlang zu sind. Das heißt, man muss sich um die Kinderbetreuung auch kümmern. Man muss sich um Homeschooling gegebenenfalls kümmern. Und das war für viele Familien wirklich eine große Herausforderung. Wie haben Sie da ganz zu Beginn der Krise, wo für viele alles neu war, wie haben Sie da reagiert? Also wie konnten Sie die Eltern mit Maßnahmen unterstützen? 
 
S2:
#00:08:01
Also zunächst war es so, ganz zu Anfang stand ja noch nicht fest, dass alle ins Homeoffice gehen sollen. Da hieß es erstmal, die Kitas werden jetzt geschlossen. Also Einige, es waren ja auch nicht alle. So ein bisschen sukzessive lief das, hatte ich den Eindruck. Wir haben dann erstmal unseren Mitarbeitern gesagt, sie dürfen ihre Kinder gerne mitbringen in die MT. Das haben auch Einige gemacht. Das waren aber nur ein paar Tage. Und dann gab es eben die Ansage: Nach Möglichkeit bitte von zu Hause aus arbeiten. Also sind dann fast alle nach Hause gegangen logischerweise und haben ihre Kinder sozusagen mitgenommen, von zu Hause betreut, soweit das ging. Viele haben tatsächlich auch erstmal einfach nur Überstunden abgebaut. Weil sie sich selber sortieren mussten, schauen mussten, wie gehen sie jetzt damit um, dass ihre Kinder zu Hause sind. Je nach Alter der Kinder war das natürlich auch gar nicht einfach, zu arbeiten, wenn das Kind zu Hause ist. Bei Vielen hat das gar nicht geklappt, das funktioniert einfach nicht. Die mussten sich dann, wie gesagt, erstmal abstimmen mit ihrem Partner und sich erst ein bisschen Alltag zu Hause schaffen und organisieren zu Hause. Was wir vorher schon nicht so stark hatten, aber jetzt irgendwie komplett abgeschafft haben, sind Kernarbeitszeiten. Natürlich gibt es bei den Beratern immer mal Dailies oder Meetings, an denen sie teilnehmen, aber ansonsten ist es uns tatsächlich egal, wann der oder die Kollegin arbeitet. Das müssen sie selber organisieren können. Sie müssen selber schauen, wann es ihnen am besten passt und das können sie eben auch. Da schaut niemand drauf, das kontrolliert niemand. Am Ende geht's einfach nur darum, dass das Ergebnis stimmt. Und wenn es eben notwendig war, sind auch Einige in den unbezahlten Urlaub gegangen, also haben entweder Urlaub abgebaut, Überstunden abgebaut oder dann eben auch unbezahlten Urlaub in Anspruch genommen. Das gab es auch. Da haben wir versucht, alles zu ermöglichen, was irgendwie eine Hilfe sein kann. Das war tatsächlich schwierig, weil wir haben jetzt z. B. sowieso keinen Betriebskindergarten. Aber den hätte es dann ja auch nicht mehr gegeben. Also selbst, wenn wir ein hätten, hätten wir das ja nicht mehr anbieten können. Also da waren einem schon die Hände gebunden. Ich glaube, am wichtigsten war, dass man für die Eltern da war als Ansprechpartner. Wir haben beispielsweise ein virtuelles MT-Café öffnet. Also dreimal die Woche gegen 12 Uhr konnte man sich per Teams einfinden und in einen Call einbinden und dann einfach mal austauschen. Da waren eben auch Eltern dabei, die konnten dann miteinander sprechen, Fragen stellen: Wie macht ihr das? Gibt's da irgendwelche Lösungen? Habt ihr noch eine Idee? Was mache ich mit meinen Kindern, wenn sie so und so reagieren? Ich glaube, das war sehr sehr wichtig, dass man sich da einfach austauschen konnte und den sozialen Kontakt weiter hatte auch zu Eltern. Auch, wenn es eben nicht in live und in real war, aber zumindest dann über Videokonferenzen und die Tonspur. 
 
S1:
#00:11:06
Also haben sie als Unternehmen da einen Raum geschaffen, wo sich die Mitarbeitenden auch begegnen können, in nicht unbedingt arbeitsbezogenen Kontexten. Haben Sie diese Räume auch begleitet oder haben Sie die hingestellt und zur Benutzung freigegeben? 
 
S2:
#00:11:23
Wir haben die auch begleitet, wir haben das etwas moderiert. Vor allem am Anfang. Mit der Zeit war es dann so, dass wir nicht bei jedem Call mit dabei waren, je nach Bedarf oder auch je nach Zeit. Man hatte ja auch trotzdem weiter Termine. Deswegen ging das halt nicht immer, dass man immer mit dabei war, aber in den meisten Fällen eben schon. Doch, da haben wir das begleitet und auch noch mal unterstützt, vielleicht auch nochmal Rückfragen gestellt. Wir sind auch in diesem Netzwerk Erfolgsfaktor Familie Mitglied und da gab es auch immer mal wieder Input. Also jedes Mal, wenn wir irgendwie mal Informationen hatten, die vielleicht hilfreich sein könnten, haben wir die dann den Eltern zur Verfügung gestellt, nochmal so als Anregungen. Und vor allem eben auch, um zu zeigen: Wie sind nicht allein. 
 
S1:
#00:12:11
Es wirkt für mich, als wären Sie auch, was die Unterstützung von Eltern oder die Offenheit dem Familienleben gegenüber angeht, als wären Sie da nicht ganz unvorbereitet gewesen. Wie war denn die Situation, mit dem Blick auf das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was ja das Thema von unserem Podcast ist, wie war das denn bei Ihnen im Unternehmen vor Corona?
 
S2:
#00:12:38
Da liegen Sie sehr richtig. Die MT war schon vorher sehr familienfreundlich. Also wir haben auch schon vorher nicht nur damit geworben, sondern es liegt uns wirklich am Herzen. Ich glaube, das ist etwas, womit sich die MT abheben kann von der Konkurrenz. Der Fachkräftemangel, den gibt es schon sehr lange, den gibt es auch immer noch und man muss ich als Unternehmen ja so ein bisschen entscheiden: Was will man? Was ist das Alleinstellungsmerkmal? Was kann man den Mitarbeitern bieten? Ich glaube, das ist etwas, da sind wir wirklich sehr stark. Ein Grund ist, dass wir sehr individuell auf jeden Mitarbeiter eingehen. Wir haben kein festes Programm oder einen Katalog, aus dem man etwas auswählen kann. Natürlich gibt es das auch bei uns. Wir bieten verschiedene Benefits. Da können die Mitarbeiter auswählen. Aber ich glaube, am wichtigsten ist diese individuelle Betreuung. Das kennt jeder von uns: Es gibt immer Herausforderungen im Privatleben. Das müssen ja nicht mal unbedingt Kinder sein. Das können auch Pflegefälle sein oder gesundheitliche Probleme, die man vielleicht hat. Wie geht man dann damit um? Und da haben wir schon immer probiert, so gut es ging auf jeden einzugehen. Selbst Haustiere waren schon regelmäßig bei uns ein Thema. Also unsere Mitarbeiter sind es seit jeher gewohnt, zu Hause zu schlafen. Das ist, glaube ich, bei Beratern sehr untypisch. Unsere Mitarbeiter schlafen nicht im Hotel. Es sei denn, sie wollen es, aber das wollen natürlich die Allerwenigsten. Die Meisten möchten gerne abends zu Hause sein und das ist bei uns eben auch der Fall. Und das gab es schon vor Corona, das war uns immer sehr wichtig. Wir sind sehr regional aufgestellt. Unsere Kunden sitzen im Umkreis von ca. 50 km um unsere Niederlassungen herum und wenn unsere Mitarbeiter dann beim Kunden vor Ort im Einsatz waren, konnten Sie abends immer nach Hause kommen, hatten ihr Privatleben bzw. konnten sich da mit ihren Kindern beschäftigen. Das war uns schon immer, wie gesagt, sehr sehr wichtig. 
 
S1:
#00:14:34
Jetzt sind das ja schon Sachen, die Sie vor der Corona-Krise oder vor dem Ausbruch schon hatten. Kann man sagen, dass Sie jetzt durch die neuen Sachen, die Sie während der Krise lernen mussten oder die neuen Instrumente, die Sie entwickeln mussten, dass Sie eigentlich ein Konzept, das Sie schon hatten, einfach nur auf eine neue Ebene gehoben haben? 
 
S2:
#00:14:56
Ja, das stimmt. Ein großer Vorteil ist wahrscheinlich, dass auch unsere Kunden jetzt so ein bisschen in die Richtung erzogen wurden. Es gab vor Corona einige Kunden, die gesagt haben: Nein, Homeoffice möchten sie nicht so gerne. Sie möchten schon, dass die Berater vor Ort sitzen, dass sie auch so ein bisschen, ja, nicht kontrollieren können, was die Berater machen, aber dass die Berater immer ansprechbar sind für sie, dass sie sie immer greifbar haben. Das war einigen Kunden durchaus wichtig. Das hat sich jetzt geändert und das ist sehr positiv. Das finden wir wirklich gut, dass unsere Kunden nun komplett sehen können, dass Homeoffice super funktioniert. Wir als MT hatten schon immer das Vertrauen in unsere Mitarbeiter, dass sie das gut machen und dass das kein Problem ist. Und unsere Kunden sehen das jetzt eben auch. Sie waren teilweise noch etwas unflexibel vor Corona. Das hat sich jetzt gebessert und das würden wir dann auch gerne beibehalten. 
 
S1:
#00:15:51
Das wäre klasse, wenn das funktioniert. 
 
S2:
#00:15:53
Ja, das wäre super! Wir wollen auch tatsächlich, das ist jetzt angedacht für die nächsten Wochen, mal eine intensive Befragung bei unseren Mitarbeitern durchführen, wie sie sich denn so die Zukunft vorstellen. Denn bei uns ist aktuell angedacht, dass wir bis Ende des Jahres erst einmal überwiegend von zu Hause arbeiten nach Möglichkeit. Man sieht ja jetzt aufgrund der Urlaubszeit und so weiter, dass die Zahlen jetzt wieder etwas steigen. Es gibt wieder mehr Corona-Fälle, man muss wieder etwas vorsichtiger sein. Nach wie vor hat sich das Ganze ja nicht beruhigt oder es ist aus der Welt. Im Gegenteil: Das ist nicht der Fall. Deswegen sind wir eben noch recht vorsichtig, möchten aber gerne von unseren Mitarbeitern hören, was sie sich denn wünschen und vorstellen, dass man mal gemeinsam einen Plan erarbeitet, wie es dann weitergeht. 
 
S1:
#00:16:40
Jetzt möchte ich gerne noch mal zurückgehen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Welche Vorteile bietet das für Sie als Unternehmen? Wo liegt der Lohn darin, dass Sie sich bemühen, was für Ihre Mitarbeitenden anzubieten, dass sie ihre Familien und den Beruf besser unter einen Hut kriegen können? 
 
S2:
#00:17:03
Ich denke, dass nur zufriedene und gesunde Mitarbeiter motiviert sind und sich wirklich frei entfalten können. Unsere Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Das ist so, das wissen wir. Sie liegen uns sehr am Herzen. Deswegen ist es eben wichtig, dass sie zufrieden und gesund sind. Und ich glaube, dass wir, also da haben wir einen ganz klaren Vorteil dann als Unternehmen. Wenn unsere Mitarbeiter zufrieden sind und motiviert, dann arbeiten sie auch gut und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei. Und natürlich hilft es auch, also erstens trägt es zur Mitarbeiterbindung bei, ganz klar, wenn die Mitarbeiter zufrieden sind und sich wohlfühlen. Und natürlich ist es auch hilfreich beim Recruiting neuer Mitarbeiter. Ganz klar! Wir wollen weiter wachsen als Unternehmen. Sehr gerne sogar. Das tun wir auch. Also wir stellen weiter fleißig Mitarbeiter ein und suchen auch weiter fleißig Mitarbeiter. Und es macht natürlich immer einen guten Eindruck, wenn die Kollegen, die schon im Unternehmen sind, positiv berichten können. Sie sind das beste Werbeschild für uns als Unternehmen. Also ganz klarer Vorteil! 
 
S1:
#00:18:20
Was nehmen Sie denn als Unternehmen aus der Krise mit? Gibt's was, was sich bei Ihnen beim Team nachhaltig ändern wird? Oder gibt's jetzt aus den letzten Monaten Impulse, die sie aufgreifen und in Maßnahmen ummünzen möchten in der Zukunft? 
 
S2:
#00:18:37
Wie bereits gesagt, haben wir ja schon vorher eine sehr familienbewusste Kultur im Unternehmen gehabt. Das wollen wir natürlich weiter beibehalten. Aktuell ist eher die Herausforderung, den Zusammenhalt bei MT weiter zu stärken. Social Distancing ist natürlich ein Thema und eben die Vereinsamung unter Umständen einzelner Mitarbeiter. Da müssen wir sehr wachsam sein. Das mussten wir vorher im Grunde auch schon. Also unsere Mitarbeiter waren ja häufig beim Kunden vor Ort. Auch damals war schon Mitarbeiterbindung ein großes Thema für uns, eine Herausforderung. Das ist jetzt auch immer noch so. Jetzt sitzen die Kollegen eben nicht mehr beim Kunden, sondern zu Hause. Wir müssen dafür sorgen, dass eben der Bezug zum Unternehmen nicht verloren geht, also den Austausch immer wieder sicherstellen, trotzdem dafür sorgen, dass man sich sieht, wenn eben auch nur per Video, vielleicht auch gemeinsame und virtuelle Unternehmungen starten. Da haben wir uns jetzt auch verschiedene Dinge überlegt, wie man es vielleicht machen könnte. Genau, und ansonsten, glaube ich, können wir so weitermachen wie bisher bzw. ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind. 
 
S1:
#00:19:51
Aber es gibt da offensichtlich sehr viele Möglichkeiten. Ich wünsche Ihnen für die Unternehmungen, die Sie vorhaben, ich wünsche Ihnen für Unternehmen, für die Zukunft, für noch während und auch nach der Corona-Krise, wünsche ich Ihnen und Ihrem Unternehmen viel Erfolg, drücke die Daumen und hoffe, dass Sie da weiterhin gut durchkommen. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Driescher! Bleiben Sie bitte gesund! 
 
S2:
#00:20:15
Das mache ich, Sie auch Herr Langhans! Und vielen Dank, dass ich an dem Gespräch teilnehmen durfte! Danke schön!
 
S1:
#00:20:23
In dieser Podcast-Folge haben wir mit Frau Driescher von der MT AG über die Herausforderungen der Corona-Pandemie für Unternehmen gesprochen. Sie hat uns erzählt, dass zu Beginn der Pandemie vor allem schnelles Handeln gefragt war und die Gesundheit und Sicherheit der Angestellten an erster Stelle standen. So wurden die Mitarbeitenden schnell ins Homeoffice geschickt, ohne dass das Tagesgeschäft davon maßgeblich beeinflusst wurde. Und auch Mitarbeitende mit Kindern wurden nicht allein gelassen. Maßnahmen wie Gleitzeit, Überstundenabbau oder unbezahlter Urlaub wurden kurzfristig und unkompliziert umgesetzt. Zusätzlich wurde der Austausch zwischen den Eltern gefördert, um Tipps und Tricks miteinander zu teilen. Frau Driescher hat aber auch klargemacht, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur in der Corona-Krise relevant ist. Vielmehr ist das Thema ein wichtiges Instrument beim Employer Branding und der Mitarbeiterbindung. Schon vor Corona und natürlich auch danach und damit auch ein Vorteil für das Unternehmen. Vielen Dank für‘s Zuhören. Ich hoffe Sie sind auch beim nächsten Mal wieder dabei. Auf www.chancen-durch-vereinbarkeit.nrw finden Sie neben diesem Podcast Expertenstimmen, Tipps und Service-Beiträge, Unternehmensportraits und vieles mehr rund um das nach wie vor brandaktuelle Thema Vereinbarkeit. Mit dem Newsletter informieren wir Sie gerne über alle neuen Beiträge und Aktivitäten der Initiative Chancen durch Vereinbarkeit. Den Newsletter können Sie ganz leicht auf der Website abonnieren. Wenn Sie selbst Erfahrungen aus Ihrem Unternehmen mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit uns im Podcast teilen möchten oder einen Themenvorschlag für eine weitere Podcast-Folge haben, dann freue ich mich über eine Nachricht über das Kontaktformular auf der Website. Bis dahin, bleiben Sie gesund!