
Kein Strohfeuer – aktuelle Studie belegt nachhaltige Veränderungsbereitschaft in Unternehmen
Die Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen dazu geführt, ein neues und nachhaltiges Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln.
Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie der Prognos AG „Aus der Corona-Krise lernen: Erfahrungen und neue Impulse für die betriebliche Vereinbarkeitspolitik“. So sind 88 Prozent der Unternehmen mit ihrer Entscheidung zufrieden, in der Krise vereinbarkeitsfördernde Maßnahmen eingeführt oder ausgeweitet zu haben. Besonders aussagekräftig ist die Studie durch die zweifache Befragung von Unternehmen und auch Eltern im Abstand von ca. einem Jahr in 2020 und 2021. Entsprechend bieten die Ergebnisse ebenso vielschichtige wie umfangreiche Einblicke in Veränderungsprozesse im Laufe der Pandemie. Nachfolgend stellen wir einige vor:
Ad-hoc-Lösungen verbessern und verstetigen
Die Veränderungsprozesse beziehen sich sowohl auf die reinen Vereinbarkeitsmaßnahmen als auch auf das Etablieren einer familienbewussten Personalpolitik insgesamt: So haben Unternehmen ihre Beschäftigten insbesondere durch mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsort unterstützt und hier zusätzliche Maßnahmen eingeführt oder ausgeweitet. Insbesondere das Homeoffice hat an Bedeutung gewonnen – 41 Prozent der Unternehmen haben im Laufe der Corona-Krise die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, ausgeweitet oder neu eingeführt. Insgesamt 81 Prozent der Eltern, die das Gespräch gesucht haben, gaben an, dass ihre Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihnen weiterhelfen konnten. Der Trend geht zur Nachhaltigkeit: Rund zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent) möchten ihr Angebot vereinbarkeitsfördernder Instrumente auch nach der Corona-Krise beibehalten. Ihnen ist klar geworden, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein maßgeblicher Produktivitätsfaktor ist.
Bewusstseinswandel setzt sich fort
Die Studie macht deutlich, dass diese Prozesse auch einen tiefgreifenden Bewusstseins- und Kulturwandel innerhalb der Unternehmen nach sich ziehen: Während sich diese vor der Pandemie vor allem als Anbieterinnen und Anbieter und die Beschäftigten als Nutzerinnen und Nutzer von Vereinbarkeitslösungen verstanden haben, wird das Verhältnis zueinander mehr und mehr als strategisch wertvolle „Verantwortungspartnerschaft“ verstanden. Arbeitgebende und Beschäftigte handeln in partizipativen Prozessen aus, wie diese Lösungen aussehen können. Darüber hinaus zeichnet sich der Trend der „partnerschaftlichen“ Lösungsfindung auch in einem anderen Feld ab: 78 Prozent der Unternehmen sprechen sich gegen eine Re-Traditionalisierung der Elternrollen aus und ermutigen Väter dazu, ebenfalls in Elternzeit zu gehen – und das unabhängig von der jeweiligen Branche. Woran es allerdings teilweise (noch) fehlt, ist das gute Beispiel der Führungskräfte: Sie haben in der Pandemie nur in 38 Prozent der Unternehmen verstärkt familienbewusste Maßnahmen in Anspruch genommen.
Zur Studie
Die Studie wurde unter der Leitung von Dr. David Juncke (Prognos AG) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ erstellt. Die Studie finden Sie hier.
Dafür wurden zum einen Unternehmensbefragungen zu den Zeitpunkten Juni/Juli 2020 und März/April 2021 mit 750 bzw. 700 Personalverantwortlichen und Geschäftsführungen telefonisch durchgeführt. Zudem wurden die Ergebnisse einer Familienbefragung herangezogen, die vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD Allensbach) als Online-Befragung im April/Mai 2020 und im Februar 2021 durchgeführt wurde. Insgesamt wurden in der ersten Welle 1.493 und in der zweiten Welle 1.043 Eltern mit Kindern unter 15 Jahren im Haushalt befragt. Zudem wurde mit Fallstudien ein vertiefter Blick in mehrere Betriebe geworfen. Die Fallstudien finden Sie hier.
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