
Homeoffice bringt Familie und Beruf an einen Tisch
Vom Frühstückstisch an den Laptop, mittags zum Kindergarten und zwischen Quartalsbericht und Team-Call auf den Spielplatz: Homeoffice macht die Organisation von Arbeit und Familienleben flexibler und steigert nachweislich die Produktivität. Zwar möchte nicht jeder Arbeit mit nach Hause nehmen, jedoch kann ein unerfüllter Homeoffice-Wunsch auch zu Unzufriedenheit führen. Die IAB-Studie „Homeoffice bietet Vorteile, hat aber auch Tücken“ untersucht mobile Arbeitsformen.
Flexible Arbeitszeitmodelle und der digitale Fortschritt machen das Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus möglich. Dennoch: Nach wie vor erledigt nur eine Minderheit der Beschäftigten ihre Arbeit von zu Hause. Das hat verschiedene Gründe, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts der Bundesagentur für Arbeit für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Grundlage des Linked Personnel Panels (LPP) herausgefunden haben. Die Befragung verbindet Betriebs- und Beschäftigtenperspektiven miteinander und greift folgende Themen auf: Instrumente des Personalmanagements und die Teilnahme an diesen, Unternehmenskultur sowie die Zusammensetzung der Belegschaft und arbeitsplatzbezogene Merkmale.
Ganze Tage im Homeoffice sind selten
In den vergangenen Jahren hat Homeoffice im Arbeitsalltag der Deutschen leicht an Bedeutung gewonnen. Eine bessere Ausübung der Tätigkeit, die Ersparnis von Fahrzeiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind aus Sicht der Beschäftigten die wichtigsten Vorteile von Homeoffice. 2013 arbeiteten 19 Prozent der Beschäftigten von zu Hause, im Jahr 2017 waren es bereits 22 Prozent. Ganze Tage am heimischen Schreibtisch sind dennoch eher selten. 63 Prozent der Befragten, die Homeoffice nutzen, arbeiten nur einzelne Stunden von zu Hause. Besonders häufig ist Homeoffice dabei im Vertrieb und im Marketing, gefolgt von Angestellten mit administrativen Aufgaben und Beschäftigten in der Produktion. Außerdem nutzen Führungskräfte das Angebot doppelt so oft wie Kolleginnen und Kollegen ohne Führungsverantwortung.
Flexible Modelle erleichtern das Angebot von Homeoffice
Homeoffice hat zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Angestellte. Dazu zählen Flexibilität, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine erhöhte Produktivität. Letzteres bestätigen 45 Prozent der befragten Betriebe. Dennoch bietet immer noch eine Minderheit der Betriebe Homeoffice an. Nur jeder vierte Betrieb ermöglicht Homeoffice oder mobiles Arbeiten – obwohl der unerfüllte Wunsch danach auch zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen kann. Ein häufiger Grund für eine fehlende Homeoffice-Option ist neben der Branche und der Position im Unternehmen, dass die Tätigkeit nicht von zu Hause erledigt werden kann. Um mehr Menschen Homeoffice anzubieten, empfehlen die Autoren der Studie flexible Modelle, in denen je nach Aufgabe stundenweise von zu Hause gearbeitet werden kann.
Allerdings wollen auch nicht alle ihre Arbeit mit nach Hause nehmen. Etwa zwei Drittel der Beschäftigten, die derzeit nicht von zu Hause arbeiten, lehnen diese Möglichkeit grundsätzlich ab. Als Gründe nennen sie den fehlenden Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen oder das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Die Autoren der Studie kommen daher zu dem Ergebnis, dass die Befürchtung, es gäbe bald keine Präsenzbüros mehr, so schnell nicht eintreffen werde.
Den vollständigen Kurzbericht zur Studie finden Sie hier.
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